Durch die wichtigsten Epochen einer über zweitausendjährigen Geschichte führt das Heimatmuseum Ernsbach. Das älteste Zeugnis aus vorchristlicher Zeit ist eine Fibel aus einem Keltengrab, das aufsehenerregendste ist das Skelett einer fränkischen Frau mit Kind, so nachgestellt, wie man sie 1958 in ihrem Grab gefunden hat. Zwei Messer und eine sehenswerte Halskette mit bunten Perlen aus Glas und Bernstein liegen als Kopien dem Skelett bei. Zahlreiche Exponate aus Landwirtschaft, Weinbau und Handwerk erinnern daran, dass Ernsbach ursprünglich ein Kleinbauerndorf mit etwas Handwerk war.
Herausragend für die Ernsbacher Geschichte ist die Gründung der ersten Industrieansiedlung in Hohenlohe durch Graf Wolfgang Julius von Hohenlohe im Jahre 1662 und deren Weiterentwicklung durch die Familien Wibel und Blezinger bis hin zur Gründung der Holzschraubenfabrik L. u. C. ARNOLD durch Carl Arnold aus Schorndorf im Jahre 1898.
Die Ausstellung zeigt auch auf, wie und warum sich in Ernsbach die erste und größte jüdische Gemeinde im damaligen Hohenlohe entwickelte. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten ca. 250 Juden im Ort. Das entsprach in etwa 30% der damaligen Bevölkerung.
Lebensbilder berühmter Persönlichkeiten, die mit Ernsbach verbunden waren, haben hier ebenfalls ihren Platz gefunden; so zum Beispiel Max Eyth, ein berühmter Ingenieur, Schriftsteller und Zeichner. Hier erfahren Sie, welche Verbindung es zwischen Ernsbach und Max Eyth gibt. Spuren in Ernsbach hinterließ auch Ludwig Amandus Bauer, Pfarrerssohn aus dem benachbarten Orendelsall, der Pfarrer in Ernsbach war, dann Literaturprofessor an Bildungsstätten in Stuttgart, Verfasser historischer Dramen und Romanen, ein enger Freund Eduard Mörikes. Zur Gesellschaft berühmter Ernsbacher zählt auch Ludwig Christian Heink, der in vielen Ländern der Welt als leitender Ingenieur Straßen, Kanäle und Eisenbahnen baute.
Über allem, was im Ernsbacher Heimatmuseum zu sehen ist, steht der Name Dr. Werner Berger. Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus seiner heimatgeschichtlichen Sammlung und werden seit 1995 im Obergeschoss der Pachthofscheuer, einer ehemaligen Kohlenscheuer der Eisenwerke, sehr attraktiv und eindrucksvoll präsentiert.
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